Tannau
Die Pfarrgemeinde Tannau umfasst folgende Orte: Tannau, Alberweiler, Baldensweiler, Biggenmoos, Dietmannsweiler, Holzhäusern, Schletterholz, Schwanden, Ucht.
Sie hat 490 Katholiken (Stand 31.12.2018).
Pfarreigeschichte
Die frühe Geschichte der Pfarrei ist ungewiss. Es kann keine Jahreszahl angegeben werden. Es gibt keine amtliche Urkunde nur Anhaltspunkte für das Alter der Pfarrei. Das sind erstens der Kirchenparton und dann die Ausdehung des Pfarrsprengel. Die Pfarreien, die dem hat. Martinus zugeeinet sind, sind die ältesten. Dem Frankenbischof Martinus sind im Schwabenland 138 alte Pfarreien und 21 Kapellen geweiht. Es wird vermutet, dass die Martinuspfarrei Tannau zunächst eine Filiale der Martinuspfarrei Langenargen war und allmählich selbstständig geworden ist. Wann ungefähr? In der Beschreibung der Kath. Pfarrstelle vom 24. September 1978 steht wörtlich folgendes: Außer einigen äußerst mageren Daten von gewesenen Pfarrern vom Jahre 1480 bis 1746 heißt es in einem alten vorhandenen Urbar = Grundbuch) ohne Angabe einer Jahreszahl: Haec parochia jam a longe existit, sed injuria bellorum tam manuscripta quam documenta perierant= Die Pfarrei existiert schon seit langer Zeit. Durch Kriegseinwirkungen sind jedoch Handschriften wie auch andere Dokumente verloren gegangen, wahrscheinlich wegen des Dreißigjährigen Krieges. Weiter steht in der Pfarreibeschreibung: „Nach einer Überlieferung soll i. J. 1402 Lazarus Keller, der i. J. 1408 im Alter von 109 Jahren starb, der Pfarrei geschrieben haben: Er habe in einem alten Zinsrodel, der nicht mehr vorhanden ist, gelesen, dass die Pfarrkirche im Jahre 1121 gebaut worden sei. Die Stifter waren Ritter von Flockenbach, Krumbach und Arber“.
Bis 1812 umfaßte die Pfarrei neben Tannau die Parzellen Flockenbach, Holzhäusern, Matzenhaus, Herishäusern und Ucht. Im Jahr 1812 kam durch die Länderschacherei Napoleons die große kirchliche Gebietsreform zustande,, welche die Pfarrei in ihrer heutigen Gestalt umreißt. Ein Jahr gehört Biggenmoos zu Obereisenbach und dann durch Erlass vom 02. Nov. 1812 kam Biggenmoos zu Tannau. Herishäusern wurde aus Matzenhaus ausgegliedert und nach Obereisenbach ausgepfarrt. Für die Gebietsverluste bekam Tannau von der Gemeinde Laimnau Baldensweiler und Dietmannsweiler. So gehören nun neben Tannau, Alberweiler, Baldensweiler, Biggenmoos, Dietmannsweiler, Holzhäusern, Schletterholz, Schwanden und Ucht zur Pfarrgemeinde Tannau. Wie mit Biggenmoos, so verhielt es sich auch mit Unterrussenried. DAs eine Mal war Tannau zuständig, das andere Mal Wildpoltsweiler. Nur wurde dem Interzonenzustand unter österreichischer Herrschaft 1790 ein Ende gesetzt und Unterrussenried endgültig Wildpoltsweiler zugesprochen.
Damals gehörte Tannau mit 545 Seelen nicht mehr ins Dekanat Lindau, sondern zum Dekanat Oberteuringen.
Quelle: “Orts- und Pfarreigeschichte von Tannau” (von † Pfarrer Theodor Weber)
Heute gehört Tannau in die Seelsorgeeinheit Argental und somit ins Dekanat Friedrichshafen.