Obereisenbach

Die Pfarrgemeinde Obereisenbach umfasst folgende Orte: Ortskern Obereisenbach um die Kirche und seinen hinzu gekommenen Baugebiete Herisösch, Winkelösch und Mössmerhalde, Enzisweiler, Herishäusern, Herrgottsweiler, Hübschenberg, Knellesberg, Mehrenberg, Scheiben, Schlossbühl, Schübel, Siggenweiler, Untereisenbach und Wiedenbach.

Die Kirchengemeinde hat 586 Katholiken (Stand 31.12.2018).

Geschichte der Pfarrgemeinde Obereisenbach

„Es liegt in einem moorigen Talwinkel zwischen zwei früheren Seen, etwas abgeschieden, von Wäldern umgeben, aber nicht reizlos, sondern idyllisch einsam.“ So wurde Obereisenbach in der Oberamtsbeschreibung von Tettnang 1915 beschrieben.

Erstmals urkundlich erwähnt wird der Ort „Isenbach“ in einer weißenauischen Urkunde aus dem Jahr 1172. Die Silben „isen“ kommen aus der keltischen Sprache der vorchristlichen Zeit und meinen immer Sumpf- oder Moorwasser. Isenbach war demnach ein Ort am Sumpfbach. Eisen sucht man in Obereisenbach deshalb vergeblich.

Im Jahre 1227 hat Ritter Heinrich von Ravensburg aus dem Geschlecht der Summerauer, Beamter des kaiserlichen Hofes, die Kirche und die Pfarrei gestiftet und im Jahr 1257 das Dorf mit seinem Besitz dem Kloster Weißenau geschenkt.

1245 wird schon ein Leutepriester erwähnt, der die Seelsorge ausgeübt hat. Somit kann auf pfarreiähnliche Verhältnisse zu diesem Zeitpunkt geschlossen werden. Im Jahre 1325 erwirkte das Kloster Weissenau einen Auftrag des Papstes Johannes XII an den Bischof von Konstanz die Kirche mit ihren Einkünften einzuverleiben. Aber erst im Jahr 1349 wurde dieser Befehl vom zögernden Bischof Ulrich von Konstanz vollzogen, da er eigentlich nicht auf die Einkünfte verzichten wollte. Anfang des 14. Jahrhunderts überfiel der Graf von Werdenberg das Kloster Weißenau und verjagte den Abt und die Stiftsherren. Raub und Brand führten zur Verödung. Um mehr Einkünfte zu haben wurden die Pfarreien Gornhofen, Eschach und Obereisenbach vom Kloster Weißenau vereinnahmt. Das Kloster sanierte sich durch den Dienst, welche es mit den Patres von Weißenau in neun eigenen Pfarreien tat. Bis 1349 hatte Obereisenbach einen Diözesangeistlichen. Dann bis 1803 wurde die Pfarrei Obereisenbach von Patres aus dem Kloster Weißenau betreut.

„Nach mündlicher Überlieferung kamen die Patres mit dem Pferd nach Obereisenbach bis zum Weiher beim Hof Kiechle. Ein Wuhr über den Weiher zum Dorf Obereisenbach wurde erst 1807 aufgeschüttet. Am Weiher war eine Hütte, in welcher der Ordensmann sein Reitpferd unterstellen konnte. Er wurde vom Mesner gegen Entgelt mit einem Nachen über den Weiher gefahren.“

Zur Pfarrei Obereisenbach gehörten ursprünglich nur die Parzellen Enzisweiler, Scheiben, Untereisenbach und Obereisenbach, Vorderreute und ein Hof in Hinterreute. Im Zuge der Neubildung von bürgerlichen Gemeinden infolge der politischen Umwälzungen der napoleonischen Zeit wurde auch eine kirchliche Flurbereinigung notwendig. 1812 musste Obereisenbach Vorderreute und den Hof in Hinterreute an Krumbach abtreten, bekam dafür aber von der Pfarrei Tettnang die Teilorte Herrgottsweiler, Siggenweiler, Knellesberg und Mehrenberg, von der Pfarrei Eschach Hübschenberg und Schübel, von Bodnegg Wiedenbach und von Tannau Herishäusern. Biggenmoos, das eine Zwitterstellung innehatte – ein Vergleich aus dem Jahr 1490 bestimmte, dass die Leute (und der Zehnte) das eine Jahr nach Obereisenbach, das andere Jahr nach Tannau  zur Kirche gehen sollten – wurde Tannau zugeteilt.

Die Pfarrei Obereisenbach war ein „Vielvölkerstaat“: zwei Parzellen, Enzisweiler und Herishäusern gehörten zur bürgerlichen Gemeinde Tannau, drei Parzellen, Obereisenbach und Untereisenbach sowie Scheiben, zur politischen Gemeinde Liebenau und die sechs übrigen zur bürgerlichen Gemeinde Kaltenberg, ab 1853 zur neugebildeten Gemeinde Obereisenbach.

Quellennachweis: Orts- und Pfarreigeschichte von Krumbach und Obereisenbach, Pfarrer i. R. Theodor Weber, 1992, Verlag Lorenz Senn, Tettnang
 

1937 wurde die Gemeinde Obereisenbach aufgelöst und Tannau einverleibt, Tannau gab Parzellen an Tettnang und Laimnau ab.

Am 1. März 1972 wurde Tannau nach Tettnang eingemeindet.  Seither gehört die Pfarrei Obereisenbach zu Tettnang.

https://de.wikipedia.org/wiki/Tannau

Seit 2000 gehört die Kirchengemeinde Obereisenbach zur Seelsorgeeinheit Argental mit ihren acht Kirchengemeinden.