Goppertsweiler

Pfarrkirche St. Martin

Wer zwischen Tettnang und Wangen nach Goppertsweiler kommt, fährt an der Kirche vorbei. Es ist ein für so ein kleines Dorf beachtlicher Bau.
 
Da die Kirche dem Heiligen “ Martin” geweiht ist, steht sie zweifellos auf mittelaterlichen Fundamenten. 1275 wird das Gotteshaus erstmals genannt. Demnach muß es schon vorher erbaut worden sein. Das Patrozinium verweist auf das frühe Mittelalter. Vielleicht hängt es mit dem zwischen 872 und 886 nachweisbaren Weltpriester Gozpert zusammen, der in Langensee begütert war. Ihm verdankt Goppertsweiler, wo der Geistliche vielleicht ebenfalls Grund und Boden besaß, seinen Namen.
 
Das Älteste am heutigen Bau ist offensichtlich der Turm. Sein unterer Teil besteht, wie 1936 schon Pfarrer Dexler festgestellt hat, aus groben Argenkieseln. Die Glockenstube, die  1690 ein neues Geläute erhielt wurde erst 1793 um sechs Meter erhöht und mit einem neuen Satteldach versehen. Der Ostchor entstammt eher dem Spätmittelalter.  Das zunächst nur wenig breitere Kirchenschiff dürfte im letzten Jahrzehnt des 17. Jahrhundert erweitert und mit hochbarocken Rundfenstern versehen worden sein.
 
Entnommen aus dem ”Dorfchronik- und Heimatbuch Goppertsweiler”
 
Autor: Gebhard Beck

Wegkreuze

Wegkreuze als Zeitzeugen der Geschichte

Unsere Vorfahren haben in den vergangenen Jahrhunderten oft im Kreuz die einzige Hoffnung gesehen. “O crux spes unica” (O Kreuz, du einzige Hoffnung) schrieben sie vielmals auf die Sockel der Wegkreuze. Vielen Menschen, die geplagt waren von Not, Hunger und Seuchen, gaben Kreuze Trost. Jene setzten sie in ihrem Elend, errichteten sie aber auch aus reiner Frömmigkeit und schrieben darauf “Zur Ehre Gottes”. Motive zur Errichtung der Kreuze und Gedenksteine sind auch: Erfüllen eines Gelübdes, Gedenken an ein Unfallopfer, Haltepunkt für Prozessionen, Dank für den glücklichen Ausgang einer Krankheit und andere traurige oder Frohe Anlässe.
 
Wegkreuze sind meist überdachte Kruzifix, die an Wegen oder Kreuzungen als kleine Andachtsstätten errichtet wurden. Oft sind Texttafeln angebracht, die ein Gebet, die Namen der Stifter oder das Errichtungsjahr ausgestattet.
 
Entnommen aus dem “Dorfchronik- und Heimatbuch Goppertsweiler”
 
Autor: Gebhard Beck

Die Wegkreuze in Goppertsweiler sind:

Bei Sauter in Matzenweiler steht ein Wegkreuz. Es hat einen Sockel aus braunem Sandstein und ein schwarz lackiertes Metallkreuz ohne Figur mit der Inschrift: “HERR SEGNE LEUT U. LAND” in Gold. Es ist in gutem Zustand und wurde von 2008 bis 2011 von G. Beck überarbeitet. Das Alter ist nicht bekannt. Früher war das Kreuz aus Marmor, bevor es um 1975 ersetzt wurde.

Oberhalb vom Haus Rupp in Goppertsweiler steht noch ein Wegkreuz. Der Sockel ist aus braun-rotem Sandstein, das Kreuz ist aus schwarz lackiertem Metall mit einer Gold lackierten Christusfigur. Auf dem Sockel steht “HERR SEGNE LEUT U. LAND 1922“. Dieses gut erhaltene Wegkreuz wurde ebenfalls von 2008 bis 2011 überarbeitet und mehrmals um einige Meter versetzt.

In Waldried steht ein Wegkreuz mit Natur-Granit Sockel und Schwarz-Goldenem Kreuz ohne Figur. In goldener Schrift steht auf einer Tafel am Sockel “Denkmal für unseren lieben Gatte u. Vater Joseph Büchele v. Blumegg geb. d. 13. Juni 1848, gst. d. 10. Febr. 1905. R.I.P.“. Das Kreuz wurde nach einem tödlichen Holzfäller-Unfall aufgestellt. Es wurde auch zwischen 2008 und 2011 restauriert.

Bei der Straßenkreuzung von Goppertsweiler und Summerau steht ein weiteres Wegkreuz. Es besteht aus einem Naturstein-Granit Sockel, einem Kreuz aus weißem Marmor und einer kupferfarbenen Metallfigur. Die Inschrift in Gold am Sockel ist “Gelobt sei Jesus Christus“. Zwischen 2008 und 2011 wurde auch dieses Wegkreuz überarbeitet. Es wurden auch die zwei Bäume neben dem Wegkreuz neu gepflanzt. Es wurde um 1905 durch eine Spende eines Knechts errichtet.

In Lustensbach bei der Kreuzung steht das fünfte Wegkreuz. Es hat einen Sockel aus Natur Granit und ein schwarz lackiertes Kreuz aus Stahlguss. Die Figur ist Gold lackiert und ebenfalls aus Stahlguss. Der Sockel trägt die Inschrift “Gelobt sei Jesus Christus Vater unser“. Wie auch die anderen Wegkreuze wurde dieses ebenfalls von 2008 bis 2011 überarbeitet.

Ebenfalls in Lustensbach, an einem Geräteschuppen hängt ein braun-rot lackiertes Holzkreuz mit einer Metallfigur und einem Blumenkasten. Es wurde im Sommer 1990 von Pfarrer Gregg geweiht und erinnert an einen Traktorunfall am 14. Juni 1968 am gegenüber liegenden Berg.

Am Wanderweg unterhalb von Blumegg steht noch ein Wegkreuz. Es hat einen Granitsockel, ein Eichenholzkreuz und eine kupferfarbene Metallfigur. Es wurde ebenfalls 2008 erneuert. Ursprünglich stand es an einer anderen Stelle.

Auf der Anhöhe Reisenbronn steht ein schlichtes Kreuz aus Eichenholz mit Betonsockel. Es wurde am weißen Sonntag 1961 aufgestellt, wegen einer schweren Krankheit von M. Baur. Im Oktober 2005 wurde das Kreuz neu angefertigt und bei der Bergmesse am 16.10.2005 eingeweiht.

Informationen und Fotos aus “"Wegkreuze und Glaubensweg der Pfarrei Goppertsweiler”"
 
Autor: Gebhard Beck