Wie wir arbeiten

Seit 2010 arbeiten wir mit den Kindern in Bildungsräumen. Die sechs Bildungs- und Entwicklungsfelder des Orientierungsplans für Bildung und Erziehung in Baden Würrtemberg sind die Grundlage für unsere Räume. Die Kinder können sich dreimal wöchentlich in Angebote einwählen und werden ihren Bedürfnissen und Interessen entsprechend gefördert werden. Durch die freie Wahl sind die Kinder in den Angeboten motivierter und können sich gut weiterentwickeln. Jede päd. Mitarbeiterin hat sich auf ein bis zwei Entwicklungsgebiete spezialisiert. Durch ein Einwählsystem garantieren wir, dass alle Kinder innerhalb eines Monats mind. einmal jeden Bildungsbereich besuchen.

Zahlen und Buchstabenraum

Die ersten Erfahrungen mit Zahlen prägen einen Menschen für sein ganzes Leben. Sind diese Erfahrungen positiv, wird auch die Grundeinstellung zur Mathematik positiv. Die Kinder lernen in diesem Raum auf spielerische Art und Weise das Zählen, Unterscheiden von Mengen, wohinter Mathematik und Naturwissenschaften stecken und vieles mehr. Die Kinder sollen Spaß haben am Umgang mit Zahlen. Wichtig sind hier Erfolgserlebnisse, die sich positiv auf spätere Erfahrungen mit Zahlen und Mengen auswirken. Aber nicht nur die ersten Erfahrungen mit Zahlen, sondern auch die ersten Begegnungen mit Buchstaben fördern wir hier. Ein Buch anzuschauen, oder es vorgelesen zu bekommen, fördert die Sprache der Kinder. Die Föderung der Sprachkompetenz ist einer der wichtigsten Grundpfeiler unserer pädagogischen Arbeit. Wir unterstützen die Kinder in ihrer Sprachbildung bis hin zum ersten Kontakt mit Buchstaben.

Forscherraum

Im Forscherraum haben die Kinder die Möglichkeit zu experimentieren und den Dingen auf den Grund zu gehen. „Wie viele Tropfen passen in ein schon volles Glas Wasser? Oder warum geht eine Kerze aus, wenn wir ein Glas darüber stülpen?“ Auf diese und noch viele andere Fragen, bekommen die Kinder hier durch eigenes Tun eine Antwort. Aber nicht nur das, die Kinder lernen auch Dinge zu hinterfragen und ihnen auf den Grund zu gehen. „Was steckt in einem Fernseher?“ Die Antwort darauf lernen die Kinder am besten, wenn sie sich selbst ans Werk machen und mit eigenen Augen sehen, was alles dahinter steckt. Passend zu jedem Thema erforschen die Kinder die naturwissenschaftlichen Hintergründe auf ihre ganz eigene Art.

Religionsraum

Um etwas Auszeit vom manchmal turbulenten Kindergartenalltag zu bekommen, können die Kinder in diesen Raum gehen. Die Kinder erfahren Stille, oder bei angenehmer Meditationsmusik einen Raum, in dem sie Gemeinschaft erfahren. In Geschichten über Jesus und das Miteinander lernen die Kinder einander zu helfen und an etwas zu glauben. Viele Kinder kommen in diesen Raum um sich etwas zurückzuziehen. Ganz allein für sich mit schönen Materialien ein Mandala zu legen oder mit einem Freund eine Geschichte über Jesus zu hören. Wir versuchen in diesem Raum die christlichen Werte weiter zu geben. Wir arbeiten nach dem religionspädagogischen Ansatz von Franz Kett, der den Selbstwert, die Beziehung untereinander und zur Welt, aber auch die Beziehung zu Gott in den Mittelpunkt stellt. Kinder aller Glaubensrichtungen sind bei uns willkommen. Auch im Religionsraum können die Kinder Angebote zum jeweiligen Thema besuchen. Wir gestalten gemeinsam mit den Kindern zu jedem Thema einen passenenden religiösen Tisch im Eingangsbereich um unsere Angebote für alle sichtbar zu machen.

Musikzimmer

In diesem Raum können die Kinder ihrer Musikalität freien Lauf lassen. Die Musik begleitet einen Menschen sein ganzes Leben lang. Besonders Kinder reagieren auf Musik sehr sensibel. Den Kindern werden auf spielerische Art die ersten Erfahrungen mit Instrumenten ermöglicht, aber auch die Sprache wird hier durch das Singen von Liedern auf ganz besondere Art gefördert. Verschiedene Rhythmen, Melodien aus anderen Kulturen und vieles mehr lernen die Kinder hier kennen.

Bauraum

Etwas selbst zu erschaffen, etwas zu errichten, macht jedem Kind Spaß. In unserem Bauraum haben die Kinder die Möglichkeit dies zu erleben. Die Kinder arbeiten alleine oder in kleinen Gruppen an ihren Bauwerken. Was den Kindern besonders viel Spaß macht ist, diesem Bauwerk dann Leben einzuhauchen. So wird aus einem Bauklotzturm eine Ritterburg, die vor Angreifern geschützt werden muss oder ähnliches. Die Kinder können sich hier frei ausleben und genießen die große Fläche die ihnen zur Verfügung steht. Das Bauen und Konstruieren von Bauwerken kann sich über Tage hinweg ziehen. Aus diesem Grund haben die Kinder in einem weiteren Bauraum, dem Kapplaraum ("Kaplpas" sind Holzbausteine) die Möglichkeit mehrere Tage an einem Bauwerk zu arbeiten und es weiterzuentwickeln.

Lernwerkstatt

In unserer Lernwerkstatt haben die Kinder eine Vielfalt an Möglichkeiten um selbstständig und in der eigenen Lerngeschwindigkeit, sich neue Fähigkeiten anzueignen. Hierfür stehen Ihnen Materialien zur Verfügung, die sie bereits aus ihrem Alltag kennen. Des Weiteren kann man in unserer Lernwerkstatt viele Materialien der Pädagogin Maria Montessori finden, ganz nach ihrem Leitsatz "Hilf mir es selbst zu tun". Bei jedem einzelnen Spiel können die Kinder sich den Lösungsweg selbst erschließen und benötigen keine Hilfe eines Erwachsenen. Jedes Kind arbeitet in unserer Lernwerkstatt eigenständig und für sich selbst. Denn nur so kann auch jedes Kind seine Aufmerksamkeit polarisieren und in seinem eigenen Tempo konzentriert arbeiten. Die Erzieherin trägt Sorge dafür, dass die Kinder eine vorbereitete Umgebung finden, in der sie arbeiten können, ganz frei nach ihrem inneren Lehrplan. Sie gibt den Kindern neue Anregungen und unterstützt die Kinder somit auf dem Weg, ihre eigenen Lösungsstrategien zu entwickeln.

Kreativraum

Wer in einem Raum steht, indem mit Farbe, Kleber und Scheren nach Lust und Laune gearbeitet werden kann, ist im Kreativraum angekommen. Hier können die Kinder ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Farben mischen, an Staffeleien malen oder ganz vorsichtig aus kleinen Perlen Kunstwerke herstellen. Besonders die Feinmotorik, aber auch die Augen - Hand - Koordination wird in diesem Raum geschult. Immer passend zu unseren Themen werden Aktivitäten angeboten, welche die Kinder erfahrungsgemäß auch sehr gerne besuchen. Im angrenzenden Werkraum können die Kinder erste handwerkliche Erfahrungen sammeln. Hier wird gesägt, gehämmert und geleimt.

Rollenspiel

In unserer großen Puppenecke können sich die Kinder aus allen Gruppen im Freispiel beschäftigen. Welche Rollenspiele gemacht werden, können die Kinder frei entscheiden. Hier wohnen wilde Tiger und Drachen, eine Familie mit Schulkind, Hund und Baby und vieles mehr. Welche Möbel und Materialien sich in der Puppenecke befinden können sich die Kinder selbst aussuchen. Durch die Beobachtungen der Kinder erkennen die Erzieher die Bedürfnisse und verändern Materialien auch nach diesen Kriterien.

Bewegung

Die grobmotorischen Fähigkeiten werden bei uns auf vielfältge Art und Weise gefördert. Im wöchentlichen Wechsel besuchen die Gruppen die Wälder und Wiesen in der Umgebung oder die Turnhalle um dort zu Turnen. Zusätzlich können sich die Kinder nochmals einmal die Woche zum Turnen in die Turnhalle einwählen. Beim täglichen Besuch in unserem Garten haben die Kinder die Möglichkeit, sich zu bewegen, klettern, balancieren, hüpfen und vieles mehr. Wir sind einer von 20 Bewegungspass-Kindergärten im Bodenseekreis. Drei Kolleginnen haben sich für dieses Programm zertifiziert und unterstützen die Kinder in ihrer motorischen Entwicklung.

Ernährung

Eine gesunde Ernährung ist bei Kindern sehr wichtig. Wir versuchen, die Kinder durch eigenen Gemüseanbau und gemeinsames Kochen dafür zu sensibilisieren. Die Kinder haben immer wieder die Möglichkeit sich in ein Gartenangebot einzuwählen und dann mit einer Fachkraft gemeinsam den Gemüsegarten zu pflegen und frisches Gemüse zu ernten, welches dann gemeinsam zubereitet und gegessen wird. Einmal im Monat essen wir gemeinsam mit den Kindern Müsli. Die Kinder helfen beim Schneiden des frischen Obstes.

Projekte

In unserer Einrichtung finden immer wieder Projekte statt. Im Inselprojekt können sich die Kinder über einen gewissen Zeitraum in eine Bildungsinsel einwählen und haben hier die Möglichkeit in einer festen Gruppe zu einem bestimmten Thema in einem Entwicklungsgebiet gefördert zu werden. Bei den 2wöchigen Projektwochen im Sommer werden bestimmte Themen wie Berufe, Kunst, Musik, Wald, Märchen o.ä. aufgegriffen. Bei beiden Projektarten haben die Kinder immer im Vorfeld die Möglichkeit sich zwischen mindestens zwei Projekten zu entscheiden. Welche Projekte stattfinden, wird je nach den Bedürfnissen der Kinder entschieden.